Neuhofen an der Krems - das Tor zum Kremstal - wie es von den Bewohnern auch liebevoll genannt wird, liegt auf einer Seehöhe von 302 m im Städtedreieck Linz, Wels und Steyr. Wegen der guten Infrastruktur und Wohnqualität wird der Ort von den mittlerweile hier Lebenden, knapp 6350 EinwohnerInnen sehr geschätzt. Alte Bürgerhäuser weisen auf einen gewissen Wohlstand schon in früherer Zeit hin, der sicher auch auf die Vorrechte, die das Marktrecht 1449 gebracht hatte, zurück zu führen ist.
Römersteinfunde in Neuhofen und im nahe gelegenen Schloss Weißenberg bezeugen eine frühe Besiedlung dieses Raumes.Im Jahre 888 schenkte der Karolinger König Arnulf von Kärnten, dem Stift Kremsmünster das Gebiet von Neuhofen mit dem Jagdhof „Nevanhova“ und den drei Königshuben Oberhub, Mitterhub und Niederhub. Diese Huben bestehen heute noch im engeren Marktgebiet. Um 850 stand bereits eine Holzkirche an der Stelle der heutigen Matthäuskirche. Der derzeitige Gotische Bau ist 1454 errichtet worden. Seit 1785 ist Neuhofen eine selbständige Pfarre. Die Benediktuskirche wurde 1970 eingeweiht.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts nahmen die Herren von Steyr und Losenstein und die Volkerstorffer von unserer Gegend Besitz. Die Schlösser Weißenberg und Gschwendt wurden gebaut. Der Ort entwickelte sich so gut, sodass bereits 1325 in einer Stiftsurkunde von St. Florian Neuhofen als „Forum“, also als Markt (-platz) bezeichnet wurde.
Marktrecht im Jahr 1449
Aber erst am 29. April 1449 erhielt Neuhofen von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht und fürstliche Freiung. Damit waren besondere Vorrechte verbunden. Hierauf wurde an der Stelle des heutigen Hauses Marktplatz 11 ein Rathaus mit Turm und Zwiebelkuppel errichtet. Dieses Bauwerk und 45 Wohnhäuser fielen jedoch dem größten Brand des Marktes im Jahre 1857 zum Opfer.
Am 10. März 1606 wurde Georg Derfflinger, wohl der berühmteste Sohn Neuhofens geboren, der es vom gewöhnlichen Soldaten zum kurbrandenburgischen Generalfeldmarschall gebracht hat und als Reichsfreiherr in die preußische Geschichte eingegangen ist. Seinen Namen finden wir in jedem Lexikon.
Tote bei Bauernaufstand
Der oberösterreichische Bauernaufstand 1626 hinterließ sichtbare Spuren in Neuhofen. Am 17. August ist es zu einem „Treffen bei Gschwendt“ zwischen den aufständischen Bauern und den bayrisch-kaiserlichen Truppen unter Oberst Löbl gekommen, nach dem nach einem Bericht von Graf Khevenhüller 600 tote Bauern zurückblieben, (nach anderen Quellen mehr als tausend). Ein Gedenkstein vor dem Schloss erinnert daran.
Die Mariensäule auf dem Marktplatz ist eine Spende des Handelskaufmanns Gebhard Leopold Gapp. Er ließ diese, 1713 zum Dank, dass Neuhofen von der Pest verschont blieb, errichten. 1851 wurden die zu Gschwendt gehörenden Besitzungen aufgeteilt und verkauft.
Schloss als Pflegezentrum
Das Land Oberösterreich kaufte 1893 den Restbestand von Schloss Gschwendt und richtete darin eine Außenstelle des Wagner-Jauregg-Krankenhauses ein. Heute ist Schloss Gschwendt ein modernes Pflege- und Betreuungszentrum.
Die heutige politische Gemeinde entstand im Jahre 1850 durch die Zusammenlegung der Katastralgemeinden Markt, Gries, Lining, Fischen, Dambach und einem Teil von Weißenberg und hat eine Fläche von 18,2 km².